Bau von Ärztehaus in Sonsbeck soll im Sommer starten
Michael Henn (v.l.), Guido Lohmann und Florian Leuschner präsentieren auf dem Baugrundstück „Zur Licht“ die Pläne für das Ärztehaus. Foto: Armin Fischer (arfi)
Michael Henn (v.l.), Guido Lohmann und Florian Leuschner präsentieren auf dem Baugrundstück „Zur Licht“ die Pläne für das Ärztehaus. Foto: Armin Fischer (arfi)
Der allgegenwärtige Wunsch in Sonsbeck, einen weiteren Hausarzt für die Gemeinde zu finden, schreitet mit großen Schritten der Erfüllung entgegen. Es gibt bereits drei Interessenten, die eine Praxis in dem von der Volksbank Niederrhein eG geplanten Ärztehaus auf dem Baugrundstück „Zur Licht“ eröffnen wollen. Volksbank Chef Guido Lohmann ist zuversichtlich, die Gespräche rund um die Osterzeit zu einem positiven Abschluss zu bringen. Nur wenige Wochen später, kurz vor den Sommerferien, soll der Baustart für das Premieren-Projekt der Genossenschaftsbank sein.
Wie berichtet, tritt die Volksbank erstmals als Investor für ein Gesundheitszentrum auf und führt Planung, Bau und Vermarktung für das zweigeschossige Gebäude mit sechs barrierefreien Wohneinheiten im Obergeschoss auch selbst durch. Darüber hinaus hat die Volksbank das Bauprojekt an das Versprechen an die Gemeinde gekoppelt, einen Hausarzt für Sonsbeck zu finden. Denn seit dem Weggang des Ärztepaares Witkiewicz im vergangenen Jahr klafft in der Kommune eine Lücke in der medizinischen Versorgung. Diese wieder zu schließen, ist aber gar nicht so leicht. Denn Ärzte, die sich auf dem Land niederlassen wollen, sind rar.
„Deshalb waren wir von der Nachfrage positiv überrascht“, sagt Guido Lohmann erfreut. „Wir wurden natürlich nicht von Bewerbern überrannt, aber da wir von einer schwierigen Suche ausgegangen sind, stimmen drei Interessenten doch sehr zuversichtlich.“ Florian Leuschner, Immobilienmakler der Volksbank-Tochter „Volksbank Immobilien Niederrhein“, sieht neben der guten Autobahnanbindung, dem neuen Ärztehaus und dem Sonsbecker Förderprogramm für Mediziner auch die positive Grundhaltung in der Gemeinde als Anreiz für Hausärzte an. „Unsere Interessenten spüren, willkommen zu sein“, sagt er. Alle drei Bewerber kommen vom Niederrhein. „Wir sind aber auch gegenüber Hausärzten aus Bayern aufgeschlossen“, sagt Lohmann augenzwinkernd. Weitere Interessenten dürfen sich gerne melden.
Im Obergeschoss sollen darüber hinaus sechs barrierefreie Wohnungen zwischen 79 und 92 Quadratmetern entstehen, die über einen Aufzug zu erreichen sind. Jede Wohnung verfügt über einen eigenen Balkon. „Wegen des hohen Grundwasserspiegels bauen wir ohne Keller“, sagt Michael Henn, Geschäftsführer von Volksbank Immobilien Niederrhein. Dafür soll es für jede Wohneinheit einen Kellerersatzraum im Obergeschoss geben. Die Verkaufspreise kann Immobilienmakler Leuschner erst nach Erteilung der Baugenehmigung nennen. Interessenten können sich bei ihm aber schon mal unter Telefon 0281 9228012 oder per E-Mail an florian.leuschner@vin-gmbh.de melden. „Vor allem für Senioren dürfte es interessant sein, in einem Haus mit direkter medizinischer Anbindung zu leben“, sagt Lohmann. Aber auch für Familien seien die Wohnungen mit zwei bis drei Zimmern gut geeignet.
Ergänzend entstehen auf dem insgesamt 3.100 Quadratmeter großen Grundstück 36 Parkplätze. Davon werden sieben Stellplätze für die Wohnungs-Eigentümer mit Carports ausgestattet. Zwei Stellplätze erhalten eine E-Ladestation, zwei weitere werden behindertengerecht ausgebaut. Auch für Fahrräder wird es Abstellmöglichkeiten mit Ladeanschlüssen geben.
Die aufwendige Außenanlage schlägt sich in der Bauzeit nieder. Der Volksbank-Chef rechnet dennoch damit, das Projekt in zwölf bis 14 Monaten Bauzeit abschließen zu können. Nur die anfänglich anvisierten Kosten von 2,1 Millionen Euro sind bei den zuletzt in der Baubranche stark gestiegenen Preisen nicht zu halten. „Wir werden wohl über drei Millionen liegen“, sagt Lohmann.
Quelle: Rheinische Post vom 15.03.2022